Mittwoch, 10.12.
Jesaja 42, 1-4: Gemeinsam den Bibeltext lesen.
Dieser Text ist das erste der Gottesknechtslieder, die in Jesaja überliefert sind. Die Frage ob mit dem Gottesknecht das Volk Israel oder der Messias gemeint sind, wird nicht vollständig gelöst. Manche sind auf beide zu verstehen. Jes. 52,13-53,12 eher nur auf Jesus, den Gesalbten Gottes.
In Mt 12, 17-21 nimmt Matthäus diese Stelle, um aufzuzeigen, dass Jesus der Beauftragte ist.
Bevollmächtigter, Knecht: Jemand, der für eine andere Person arbeitet und in seinem Auftrag handelt. Hier ist jemand gemeint, der Gott auf der Erde vertritt.
Jemand, der weder schreit noch rumbrüllt (V. 2). Gar nicht so leicht seine Weisungen dann zwischen allem anderen zu hören. Probiert es aus:
Eine Person soll blind eine bestimmte Strecke mit Hindernissen gehen. Wegführung auf Zuruf einer anderen Person, die am Ziel steht und dem Blinden Anweisungen gibt. Die restlichen Personen der Klasse versuchen durch laute Rufe den Blinden von seinem Weg abzubringen. Gelingt es, den Blinden ohne Zwischenfall mit den leiseren Tönen ans Ziel zu bringen?
Tabelle anlegen:
- Womit stellt Gott sich zu seinem Knecht?
- Was sind die Wesenszüge des Knechtes? Was ist sein Auftrag?
- Findet ihr dazu Beispiele aus Jesus Leben?
Etwas aus dem eigenen Leben erzählen, wo man sich von Gott gesehen gefühlt hat
oder
Etwas zum Thema HERRSCHER UND DIENER erzählen:
Geht’s hier überhaupt um Jesus? Schließlich schreibt Jesaja das gut 700 Jahre, bevor Jesus auf die Erde kam. Während in Vers 1 in der Gute Nachricht Bibel von einem „Bevollmächtigten“ die Rede ist, lese ich in anderen Bibelübersetzungen von einem „Knecht“. Wie passt das zusammen? Das hebräische Wort für „Knecht“ kann einen niederen Sklaven bezeichnen oder einen Bevollmächtigten (z.B. 1. Mose 24) oder einen König (Jeremia 25,9). Aha! Niedrigkeit und Hoheit. Bei Jesus trifft beides zusammen. Wir gehen grade auf Weihnachten zu: Jesus wird als Baby geboren. Der Herr und König der Welt in einem Stall zur Welt gebracht.
Jesus brüllt nicht rum. Er steht für Wahrheit, Gerechtigkeit, Sanftheit und Ermutigung. Jesus ist ein guter und gerechter Herrscher. Er ist ein Gott „der leisen Töne“, der auch angeschlagene Menschen nicht übersieht. Auch die „Normalos“- wie mich- sieht und meint: Keiner ist ausgegrenzt! Jesus will dich wieder aufrichten, wenn es dir nicht gut geht. Er will neue Freude an ihm in dir entfachen! Sag ihm ehrlich, wie es dir geht.
Das Volk Israel denkt: „Hilfe, uns gibt‘s bald nicht mehr! Wir sind wie ein Docht, der gleich ausgeht." Doch Jesus sorgt dafür, dass sein Volk am Leben bleibt. Er hält sozusagen die Flamme am Brennen.
Experiment: Sorgt dafür, dass die Kerze unter Wasser nicht ausgeht. Ihr braucht ein Gefäß voll Wasser, ein brennendes Teelicht und ein großes Glas.
1. Legt das brennende Teelicht vorsichtig auf die Wasseroberfläche.
2. Drückt das Teelicht nun mithilfe des Glases vorsichtig ins Wasser. Zieht nun das Glas wieder vorsichtig aus dem Wasser. Brennt die Flamme noch?
Bibellesebund Deutschland
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