Freitag, 16.06.
Esra 9, 1-6 + 15: Gemeinsam den Bibeltext lesen.
Esra tut hier das, wozu er gekommen ist: Die Israeliten beim Halten der Gebote Gottes zu lehren und zu unterstützen. Aber es wird ihm direkt klar: Es ist schlimmer, als er es sich vorstellen konnte. Die Leute haben beim Götzendienst mitgemacht – insbesondere, indem sie Frauen geheiratet haben, die Götzendienst gemacht haben (oder aus einer Kultur kamen, die das gemacht hat).
Esra ist entsetzt. Es muss ihn schließlich jemand ermutigen weiterzumachen (10,2-4). Zuerst sitzt er nur starr vor Entsetzen da. Er bittet auch nicht um Vergebung, sondern er sagt nur, wie sehr er sich schämt.
Die SuS stellen sich in einen Kreis. Jeder bekommt einen Luftballon, in den sie / er symbolisch das reinpusten dürfen, was ihr / ihm Sorgen macht. Vielleicht weil es etwas ist, wofür sie sich schämen, vielleicht, weil etwas Sorgen macht oder belastet.
Die SuS „starren“ eine Minute lang auf ihren Luftballon – wie Esra – und können es dabei Gott sagen.
Anschließend werden die Luftballons in die Mitte geworfen und von allen zerplatzt (alternativ: Lehrerin / Lehrer geht mit Nadel herum und zerplatzt alle). Das steht symbolisch dafür, dass Gott uns Schuld und Scham abnehmen will, wenn wir sie zu ihm bringen.
- Warum ist Esra so entsetzt?
- Wo ist das eigentliche Problem bei dem, was die Israeliten gemacht haben?
- Kann Esra nicht einfach sagen: „Ok, das war falsch. Jetzt machen wir es anders. Aber Gott vergibt euch.“?
- Wofür kann schämen gut sein? Wofür muss man sich nicht schämen? Schämt Esra sich, weil andere ihm gesagt haben, dass er sich schämen soll?
- Was ist der Unterschied von „ich schäme mich, weil ich etwas peinliches gemacht habe“ und „ich schäme mich, weil ich oder andere etwas schlimmes und verkehrtes gemacht haben“?
Etwas aus dem eigenen Leben erzählen, wie man damit umgegangen ist als jemand, den man sehr lieb hatte, etwas getan hat, worüber ich sehr entsetzt war.
Oder
Etwas zum Thema BLINDER FLECK erzählen:
Einen Rüffel bekommen ist nicht besonders toll. Auch jemand anderen darauf hinweisen, dass er etwas Wichtiges total falsch macht, ist nicht immer einfach. Immerhin will man den anderen ja nicht vor den Kopf stoßen. Doch Zurechtweisungen und Ermahnungen sind eigentlich total wichtig und hilfreich. Mitunter sind sie sogar total wertschätzend gemeint, im Sinne von "Ich sehe, dass bei dir etwas total falsch läuft und du bist mir so wichtig, dass ich dich daraufhinweise, damit dein Leben wieder auf der richtigen Spur verläuft." Manchmal merkt man selbst ja gar nicht, wenn man etwas falsch macht (z. B. unfair zu jemandem sein). Da ist es gut, dass es andere gibt, die einem helfen den blinden Fleck zu sehen. Wie gut, dass Gott einem auch Menschen an die Seite stellt, die einem helfen, so zu leben, wie es Gott gefällt.
Bibellesebund Deutschland
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