Gut zu wissen
In Textplänen wird das umfangreiche Jesajabuch oft in drei Abschnitte geteilt – Kapitel 1–39; 40–55; 56–66. In der Lutherbibel sind die Kapitel 40–55 überschrieben: „Das Trostbuch von der Erlösung Israels.“ Das trifft den Inhalt gut, allerdings finden wir hier Trost und Erlösung weit über die Grenze des alttestamentlichen Gottesvolkes hinaus.
Das Reich Juda hatte den Ansturm der Assyrer (734–701 v. Chr.) überstanden, war dann aber von den Babyloniern überwältigt und in der Zeit von 605–587 v. Chr. in drei Wellen ins Exil nach Babylon geführt worden.
Mit dem zweiten Teil des Jesajabuchs sollen die Juden auf die Zeit des Babylonischen Exils vorbereitet werden. „Es wird eine Befreiung geben!“, lautet die Botschaft. Immer wieder ermutigt Gott sein Volk durch den Propheten. Gott lässt sein erwähltes Volk nicht im Stich, führt seinen Heilsplan auch durch diese Krise hindurch weiter. „Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln“ (54,7).
Dabei wird deutlich, dass dieser Heilsplan auch Menschen nichtjüdischer Herkunft berücksichtigt, zum Beispiel wenn der HERR zu seinem Knecht, dem Messias, spricht:
„Ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, dass du seist mein Heil bis an die Enden der Erde“ (49,6).