BLB-Logo
BLB-Logo

Bibel in der Schulandacht

Fragen und Antworten

Wir möchten, dass Kinder und Jugendliche einen persönlichen Bezug zur Bibel bekommen. Sie sollen von Christen nicht nur allgemeine Inputs mit christlichen Gedanken bekommen, sondern so oft wie möglich einen eigenen Blick in die Bibel werfen können, um dort Gott begegnen zu können und Ermutigung und Orientierung aus dem Grundlagenbuch des christlichen Glaubens zu bekommen. Dazu brauchen Kinder und Jugendliche Anleitung von Erwachsenen.
Lehrerinnen und Lehrer an christlichen Schulen können den SuS helfen, sich in der Bibel zurecht zu finden, kurze Texte darin zu lesen oder zu hören und eigene Entdeckungen darin zu machen, die nicht durch die Brille der Lehrkräfte in eine bestimmte Richtung gelenkt werden. Die SuS sollen feststellen, dass Gott durch die Bibel auch zu ihnen ganz persönlich reden kann, indem jede und jeder einen ganz individuellen Gedanken aus dem Bibeltext finden und benennen kann.
Im besten Fall wünschen wir uns, dass die SuS durch diese Erfahrung angeregt auch außerhalb der Schule Zeiten zum persönlichen Bibellesen einrichten und so zu selbständigen, begeisterten Bibelleserinnen und -leser werden.

Die täglichen Schulandachten folgen einem roten Faden durch die Bibel und bauen täglich aufeinander auf. So muss sich die Lehrkraft nicht jeden Tag aus dem „Nichts“ etwas Passendes für die jeweilige Klasse überlegen, sondern kann sich durch die Impulsblätter einen Bibeltext vorgeben lassen, der aber dann noch ganz individuell umgesetzt und besprochen werden kann. So erhalten die Schulandachten eine Struktur, die SuS erkennen einen roten Faden in der Bibel. Und wenn mehrere Klassen (im besten Fall sogar alle) dabei mitmachen, dann weiß jede Lehrkraft an jedem Morgen, dass sie in jeder Klasse, in der sie den Tag beginnt, auf dieselbe Textreihe aufbaut. Die Impulse aus dem täglichen Impulsblatt lassen genügend Gestaltungsfreiheit, sodass jederzeit auch eigene Ideen über die gegebenen Vorschläge hinaus möglich sind.
Bereichernd ist diese Andachtsform auch insofern, dass das typische Lehrer-Schüler-Verhältnis bei diesem Konzept außer Kraft gesetzt wird. Hier ist nicht automatisch die Lehrerin die Lehrende und die SuS die Lernenden. Hier stehen beide gleichermaßen offen und lernbereit vor dem Bibeltext, geben einander Anteil an den eigenen Entdeckungen und können sich so gegenseitig ermutigen und bereichern. So manches Mal können auch die Erwachsenen über die guten und ausgefallenen Beiträge der Kinder staunen.

Lehrerinnen und Lehrer nutzen die ersten 10 bis 15 Minuten eines Schultags dafür, um mit der Schulklasse in einen kurzen Bibeltext einzusteigen. Entweder, indem die Lehrkraft für alle einen Abschnitt aus einer Bibel vorliest, oder indem eine Schülerin oder ein Schüler den Text vorliest oder indem alle SuS eine Bibel vor sich liegen haben, den Text gemeinsam suchen und abschnittweise vorlesen.
Für jeden Tag wird auf dieser Seite ein Bibeltext vorgeschlagen.
Nach dem Bibellesen kommen die SuS und die Lehrkräfte ins Gespräch darüber. Offene Fragen, Methoden, Erzählbeispiele, Hintergrundinfos zum Text sind für jeden Tag in einem eigens dafür zusammengestellten Dokument zu finden.

1. Den Bibeltext lesen
a. Die Lehrkraft liest vor
b. Eine Schülerin, ein Schüler liest aus einer Bibel, die die Lehrkraft zur Verfügung stellt, vor
c. Alle SuS bekommen eine Bibel (die möglichst griffbereit gelagert sind), suchen gemeinsam den Bibeltext. Freiwillige lesen versweise
2. Ins Gespräch kommen. Folgende Ideen gibt es dazu auf dem täglichen Impulsblatt (eine Idee pro Tag füllt die Andachtszeit völlig aus):
a. Fragerunde: Offene Fragen helfen, eigene Gedanken zum Text entwickeln zu können: „Was fandst du gut?“, „Was findest du seltsam?“, „Was könnte das für dich oder für uns bedeuten?“, „Was willst du dir für heute merken?“, „Was hast du nicht verstanden?“ Weitere Fragen, die sich auch konkret auf den jeweiligen Bibeltext beziehen, befinden sich auf dem Impulsblatt.
b. Gruppenaktivität: ein Würfel, ein Spiel, eine Aktion oder andere Ideen auf dem Impulsblatt helfen dabei, den Austausch über den Bibeltext noch abwechslungsreicher und aktiver zu gestalten
c. Impuls: Erzählbeispiele, Stichpunkte für eigene Erzählungen usw. sollen helfen, beispielhaft selbst etwas zum Bibeltext zu erzählen, ohne damit den Anspruch zu erheben, dies sei die einzige Deutungsmöglichkeit des Bibeltextes. Sie sollen eher unter der Überschrift gesehen werden: „So hab ich das verstanden“, „Das hab ich mal dazu erlebt“.
d. Sonstiges: Lieder, Bilder, Rätsel, Bastelvorschläge, YouTube-Clips und weitere Ideenschnipsel sind hier mit entsprechenden Links gesammelt.
e. Gut zu wissen: Diese Rubrik liefert Hintergrundinfos für die Lehrkräfte, um den Bibeltext schnell in den größeren Zusammenhang einzuordnen oder bei Bedarf schwierige Begriffe zu erklären.
3. Abschluss der Andacht zum Beispiel mit Gebet oder mit einer Zusammenfassung einzelner Kinder: „Das möchte ich mir heute als guten Gedanken mit in den Tag nehmen.“

  • Den jeweiligen Tag im Internet aufrufen
  • Sich den Bibeltext durchlesen
  • sich eine der vorgeschlagenen Methoden aussuchen
  • Bei Bedarf das entsprechende Material (Würfel o.ä.) zusammensuchen

Grundlage der Impulsblätter ist der „Bibelleseplan Kompakt“ des „Ökumenischen Arbeitskreises für Bibellesen“ (ÖAB). Dieser Plan führt in 560 Lese-Einheiten durch die wichtigsten Bücher des Alten Testaments und in etwa 700 Lese-Einheiten durch die vier Evangelien, die Apostelgeschichte, Offenbarung und einige Abschnitte aus den Briefen des Neuen Testaments. Alle vier Jahre wiederholen sich also die Texte des Neues Testaments, alle drei Jahre die Texte des Alten Testaments. Weitere Infos dazu unter www.oeab.de. Dieser Textplan liegt auch den Bibellese-Zeitschriften Guter Start (für Kinder ab 9 Jahren) und pur (für Teens ab 12 Jahren) zugrunde.
Für Lehrerinnen und Lehrer, die sich zum Ausprobieren einen anderen Einstieg wünschen, bieten wir folgende undatierten Textpläne mit Gesprächsimpulsen an:

  • „Mein Guter Start mit der Bibel“: 100 Bibeltexte, die den roten Faden in der Bibel aufzeigen. Sie starten bei der Schöpfung und enden bei der Offenbarung. Alle Texte können aus der „Einsteigerbibel“ (Bibel mit Bildern, Erklärungen und vereinfachtem Wortschatz, sodass sie auch für Grundschulkinder verständlich ist) gelesen werden
  • „Guter Start Spezialhefte“: 14 aufeinander aufbauende Tage aus einem bestimmten Buch der Bibel für Kinder ab 8 Jahren
  • „Pur Spezialhefte“: 14 aufeinander aufbauende Tage aus einem bestimmten Buch der Bibel für Teenager ab 12 Jahren

Die Bibeltexte und auch die Impulsblätter sind so vielseitig, dass man sogar auch dann zu erstaunlichen Entdeckungen kommt, wenn man sich mehrmals die Woche denselben Text vor Augen führt. So könnte man zum Beispiel an einem Tag die Fragerunde aus dem Impulsblatt eröffnen und an einem anderen Tag die Gruppenaktivität dazu starten. Oder man erzählt an einem weiteren Tag selbst etwas zu dem Bibeltext vom Vortag oder man liest die Impulse aus Guter Start oder schaut das angebotene Video dazu an.
Pro Woche wird in dem angegebenen Textplan je ein Bibeltext fett hervorgehoben, den der Bibellesebund für besonders geeignet hält, um ihn losgelöst vom Zusammenhang mehrmals hintereinander nutzen kann.

Zugegebenermaßen ist diese Konzeption (bis jetzt) für Erst- und Zweitklässler noch zu schwer. Hier empfiehlt sich, das Buch „Mein guter Start mit der Bibel“ als Grundlage zu nehmen, den Bibeltext jeweils vorzulesen und aus den Erklärungen im Buch das herauszuholen, was für die Kinder passen könnte. Die Bibeltexte sollten dazu aus der Einsteigerbibel vorgelesen werden. Aber auch hier kann es sein, dass manche Texte noch zu schwer verständlich sind. Dann müssen die Texte an das Niveau der Kinder angepasst werden. Das gleiche gilt für die Rätsel, Fragen und Anwendungen im Buch.
Geplant ist auch ein Textplan mit grundlegenden einfachen Bibeltexten für Erst- und Zweitklässler, dazu eine Art Andachtsbuch mit einfachen Fragen und Beispielen. Aber das gibt es bis jetzt noch nicht.
SuS in den oberen Klassen können anstatt Guter Start die Bibellese-Zeitschrift pur lesen und die Fragen und Impulse von dort aufnehmen (zusätzlich zu den Impulsblättern für Teens). Aber auch dieses Heft stößt irgendwann an seine Grenzen. In der Oberstufe werden die Fragen der Teens eher nicht als relevant für ihr Leben wahrgenommen. In diesem Fall hat die Lehrkraft aber noch die Möglichkeit, eigene Fragen und Zugänge zum Text auf Basis von pur zu finden, die aber noch mehr der Lebenswelt der älteren SuS entsprechen.

Der Bibelleseplan kompakt sieht Bibeltexte für jeden Tag im Jahr vor. Auch am Wochenende und in den Schulferien. Die werden in der hier vorgestellten Konzeption vernachlässigt. In den meisten Fällen stehen die einzelnen Bibeltexte so für sich, dass die Beschäftigung damit auch funktioniert, wenn man die Wochenend-Texte nicht gelesen hat. Hin und wieder hilft ein Hinweis auf dem Impulsblatt unter „Gut zu wissen“, den Tagestext in den Zusammenhang mit den vorhergehenden Texten zu bringen.
Ideal wäre, wenn die SuS so motiviert durch die Texte der Woche sind, dass sie am Wochenende mit Hilfe von Guter Start oder pur die dort angegebenen Texte in Eigenregie lesen. Damit wäre die Brücke zum eigenständigen täglichen Bibellesen gelungen. In der Regel bräuchten die SuS dafür aber auch Anreize, ein Punkte- oder Belohnungssystem, eine Anerkennung, ein Lob, einen Preis, einen für die SuS erkennbaren Mehrwert. Da sind der Fantasie der Lehrkräfte keine Grenzen gesetzt. Weil das aber ganz individuell von Klasse zu Klasse unterschiedlich ausfallen wird, gibt es (bisher) vom Bibellesebund aus noch keine Vorschläge.

Das dient lediglich zur Motivation, zum Dranbleiben. Wenn an jedem Tag, an dem diese Bibellese-Andacht durchgeführt wurde, das entsprechende Feld angemalt wird, sehen die SuS den Fortschritt ihrer Einheiten und sind (hoffentlich) motiviert, das fortzuführen. Weil das Poster an das Cover von Guter Start und pur angepasst ist, wechselt das auch alle drei Monate und gibt dadurch auch immer wieder einen neuen Blickfang, eine neue Motivation. Evtl. kann man sogar dann, wenn eine bestimmte Anzahl von Kindern nachweisen können, dass sie am Wochenende die angegebenen Bibeltexte gelesen haben, zwei weitere Felder auf dem Poster anmalen. Vielleicht hat sich die Klasse eine schöne Belohnung überlegt, wenn sie eine bestimmte Anzahl an Feldern auf dem Poster markiert hat, zum Beispiel das längere Vorlesen aus dem aktuellen Vorlesebuch oder ein Tag Hausaufgabenfrei oder ein Spiel für alle in der Klasse oder auf dem Schulhof. Auch hier ist wieder die Kreativität der Lehrerinnen und Lehrer gefragt. Wem das mit dem Poster zu aufwändig ist, der lässt es einfach weg. Wirklich notwendig für die Durchführung ist es nicht.

Bibellesebund Deutschland

Lockenfeld 2
51709 Marienheide
Telefon 02261 54958-0